Sonntag, 16. Juni 2013

Sterling? Stirling!

Als ich gestern bei strahlendem Sonnenschein in den Zug nach Stirling einstieg, hoffte ich das Beste, allen Wetterberichten zum Trotz. Denn in Schottland sollte man den Wetterbericht nicht ernst nehmen. Das Wetter macht sowieso was es will. Aber je näher ich Stirling kam, desto dunkler wurden die Wolken. Züge, die aus der Richtung kamen, verkündeten mit ihrer von Regentropfen triefenden Oberfläche keine guten Nachrichten. Und der Wind, der mir in Gesicht pustete, nachdem ich den Zug verlassen hatte, machte das Urteil dann endgültig: Ich hatte mich geirrt. Die Wettervorhersage stimmte. Regen. Den ganzen Tag.
Edinburgh Waverley Station
Das Wetter in Stirling kann da leider nicht mithalten.
Aber Gott sei Dank war ich nicht allein mit diesem Wetter! Sascha, ein Klassenkamerad und ebenfalls Auslandspraktikant, holte mich vom Bahnhof ab und da es eine Menge zu erzählen gab, vergaß man das Wetter um sich herum sehr schnell. Da Sascha erst am vergangenen Wochenende angekommen war und er mir zuliebe die größten Sehenswürdigkeiten bis jetzt nur von außen betrachtet hatte, lag die ganze Sparte der touristischen Attraktionen Stirlings vor unseren Füßen. Wir begannen mit dem Wahrzeichen der Stadt: Dem Schloss. Auf dem Weg dahin kreuzten wir noch einen wunderschönen Friedhof, der eine so fantastische Aussicht auf das Umland hat, dass man die Toten fast beneiden muss.



Nachdem wir als den Friedhof passiert hatten, kamen wir im Schloss an. Pünktlich zur Wachablösung. Das bedeutete viel Herumgeschreie und Waffen vom rechten auf den linken Arm wechseln. Nach dieser Demonstrierung royaler Macht, ging es dann, hochmotiviert und 14 Pfund ärmer (Ja, das ist ein teurer Spaß.) in die königlichen Räumlichkeiten. Da die Ausschilderung aber recht dürftig war, fanden wir uns  nach wenigen Minuten im Herrenklo wieder. Nicht der ideale Start zugegebenermaßen, aber danach wurde es besser.
Chapel royal.
Wenn deutsche Gäste kommen, dann wird für beste Unterhaltung gesorgt.
Diese Kanonen wurden nach einem halbstündigen Vorspiel, dass aus
Dudelsackmusik und Salutieren bestand, dann pünktlich um 12 Uhr abgefeuert.
The Great Hall.
12 Millionen Pfund kostete die Renovierung des Schlosses.
Man zeigt viel Liebe fürs Detail.
Der inoffizielle Speiseraum. Für mich vollkommen ausreichend.
Dank der liebevollen Restaurierung und vielen Mitmachmöglichkeiten für die Besucher kann ich das Schloss nur wärmstens empfehlen. Man kann sich verkleiden, Instrumente ausprobieren und sogar einem Weber zuschauen, der einen der Wandteppiche neu webt. (Lustigerweise stellte sich heraus, dass das Saschas Mitbewohner war. Tja, die Welt ist eben klein.)
Nachdem wir alles im Schloss angeschaut hatten, spazierten Sascha und ich durch die schöne Stadt, schauten uns weitere Sehenswürdigkeiten an (z.B. einen Stein, der für Hinrichtungen verwendet wurde), hielten hier und da für etwas zu essen oder zu trinken an und diskutierten über die Wichtigkeit von Inverntarnummern. 
Ein kurzer Besuch der Stadtbibliothek.
Nessie. Ausnahmsweise in Zucker verewigt.
Spaziermöglichkeiten.
PS.: Wer gerne wissen möchte, wie traumatisiert Sascha nach meinem Besuch war, der folge diesem Link: http://stirlib.blogspot.com

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