Samstag, 29. Juni 2013

A hard day's night

So mancher Leser wird sich in letzter Zeit sicherlich gefragt haben, ob ich neben all den Ausflügen und Hühnerfütterungen überhaupt noch Zeit zum Arbeiten habe. Ich nehme niemanden ein solches Denken übel. Der Blog ist ein lückenhafter Bericht meiner Zeit hier. (Aber auf die Details meiner täglichen Busfahrt legt hier wahrscheinlich auch niemand wert.) Es sind die Highlights meiner Tage und Wochen. Aber um die Frage zu beantworten: Ja, ich arbeite hier auch ab und an. Und ich habe Beweisbilder.
Schallplattenhüllen, für kleine Platten liebevoll von mir gefaltet.
Diese Woche stand vor allem die Nachbearbeitung einer schon digitalisierten Schallplattensammlung auf dem Plan. Wir holten also die Platten aus dem Magazin und machten uns auf die Suche nach Matrixnummern, die ein wesentlicher Bestandteil für die Katalogisierung und Metadatenerfassung sind. Was sich erstmal eigentlich ganz leicht anhört, wird spätestens dann zur Farce, wenn mehrere verschiedene Nummern in die Platten geprägt sind, auf den Schildern noch zwei andere komische Buchstaben-Sternchen-Dreieckssymbolkombinationen stehen oder gar keine Hülle und somit auch keine Signatur da ist. Zum Glück hatten wir Unterstützung von Martin, der die Digitalisierung mitbetreut. Er und Almut konnten Musikexpertengespräche führen und die korrekte Nummer entziffern, während ich die Platten fotografierte, mit der Signatur versah und sie in neue Hüllen steckte. Manche von ihnen waren nämlich höchst professionell in Küchenpapier verpackt.

Manche Platten sind auch zynische Biester.
Nicht immer leicht zu finden.
Während das Schallplatten-Projekt sicherlich in den kommenden Wochen noch einiges an Zeit in Anspruch nehmen wird, habe ich gestern eines der Projekte fast vollständig abgeschlossen. Aufgrund des Umzuges von Almuts Abteilung mussten ja auch die Kataloge ihren Standort wechseln und während das Anordnen der Schränke schnell geschafft war, kam auf mich die Anfertigung der Neubeschriftung zu. Und da all diese Schränke unterschiedliche Modelle sind, musste fast jedes Schild extra ausgemessen werden. Das ist zeitraubend gewesen, aber inmitten des täglichen Trubels auch eine Erholung. Trotzdem bin ich sehr froh, dass ich in nächster Zeit nicht mehr in Blockschönschrift schreiben muss. Denn Blockschrift wird einfach nie schön sein.
Handarbeit. Jedes einzelne Schild.
Für immer in der Nationalbibliothek verewigt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen