Geradeaus, Treppen hoch,
rechts abbiegen, durch die Sicherheitstür, wieder geradeaus, links abbiegen, zwei
Treppen runter, links, rechts und dann bin ich in meinem Büro.
Ja, korrekt: Mein Büro.
Ich habe ein eigenes. Das ist wunderbar. Aber der Weg dorthin ist aufgrund
eingeschränkter Orientierungsfähigkeiten nicht so einfach. Deshalb spreche ich
immer stumm die Anleitung für mich mit und bin heilfroh, wenn ich tatsächlich
meinen Bestimmungsort erreiche.
Ich sitze in Raum 723. Falls mich mal jemand besuchen möchte. |
Mein Bestimmungsort zurzeit
ist die Nationalbibliothek Schottland in Edinburgh. Für zwei Monate werde ich
hier in der Musikabteilung arbeiten. Möglich gemacht wurde dieses Praktikum
durch das Leonardo- da-Vinci –Projekt und die unermüdliche Unterstützung meiner
Berufsschullehrerin und Projektkoordinatorin Frau Zick.
Als ich zu Beginn meiner
Ausbildung erfuhr, dass ein Auslandspraktikum möglich ist war mir ziemlich
schnell klar, dass ich gerne nach Schottland gehen würde. Schöne Landschaft,
gute Supermärkte und alles ein wenig beschaulicher und kleiner als in
Deutschland.
Natürlich ist die Nationalbibliothek
in Hinsicht auf Beschaulichkeit und maßvolle Größe nicht der erste offensichtliche
Praktikumspartner, aber Edinburgh ist einfach zu schön und die Chance in einer
Nationalbibliothek zu arbeiten zu verführerisch als dass man da passen könnte.
Die Bewerbungsphase
startete letzten Oktober und nach zahlreichen E/Mails und einigen Terminverschiebungen,
stand es dann im Januar dieses Jahres fest: ich gehe nach Edinburgh.
Was folgte waren dann
noch mehr E-Mails, ziemlich viel Papierkram und jede Menge Nervosität.
Eine der zentralsten
Fragen war natürlich: Wo werde ich wohnen? Da die Queen im Sommer meist den
Holyrood-Palace bewohnt musste ich mich auf die Suche nach Alternativen
begeben. Glücklicherweise bekam ich dabei Hilfe von Jochen, der letztes Jahr
sein Praktikum in Edinburgh absolvierte und mir von Beginn an mit Rat und Tat
zur Seite stand. Er hatte im vergangenen Jahr in einer Studenten-WG gewohnt und
vermittelte mich an die Vermieter. Leider gab es für diesen Sommer keinen
freien Platz mehr in der Studentenwohnung, aber dafür boten sie mir das Zimmer
ihrer Tochter, die in London lebt, an. Ich sagte sofort zu und bereue es bis
zur heutigen Stunde nicht. Denn: ich habe ein Zimmer mit Blick auf die Bucht
und es ist einfach ein erhebendes Gefühl, wenn man die Gardinen öffnet und sich
vor einem ein wunderbarer Ausblick über Edinburgh und das Meer ausbreitet. (Bei
schlechtem Wetter sehe ich immerhin den Schornstein des nächsten Hauses.)Mein
Glück wird dadurch komplett, dass jeden Morgen eine Tasse Tee für mich
bereitsteht. Mit Milch und Zucker. The british way of life.
Aber durcheinander wie
ich gerade bin, greife ich schon vor. Um die ganze Geschichte etwas
strukturierter anzugehen, werde ich also nach und nach die ersten Tage in
Schottland (und natürlich wie ich dahin gekommen bin) aufrollen. Einen
Blogeintrag nach dem anderen.
Für Neugierige folgen nun
weiterführende Links zu meinem Betrieb und dem Projekt.
Leonardo-da-Vinci-Projekt:
Meine Berufsschule:
Weitere Informationen zu
dem Projekt:
Mein Praktikumsbetrieb:
Und wo ich eigentlich
herkomme:
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