Dienstag, 28. Mai 2013

Bust a move!

'OH MY GOD! LYDIA, LOOK! THERE'S A FREE CORNER! WE CAN PUT STUFF THERE!'

Auf diesen Ausruf folgt üblicherweise* eine kleine Begeisterungschoreografie, dann eine tiefe Verbeugung vor dem gnädigen, uns Stauraum gewährenden Universum und zum Schluss triumphales Gelächter. 
(*Reihenfolge und Dauer der einzelnen Elemente kann je nach Größe und Ort der neuen Freifläche variieren.)

Wer dieses Verhalten für übertrieben hält, der musste wahrscheinlich noch nie in der schottischen Nationalbibliothek sein Hab und Gut unterbringen. Einfach ist das nämlich nicht. Aufgrund der Umstrukturierung kam es zu zahlreichen Umzügen innerhalb des Gebäudes. Einige Abteilungen, darunter auch die Musikabteilung, büßten dadurch Platz ein. Dieser Verlust muss jetzt mit viel Kreativität wettgemacht werden. Und da ist schon eine Ecke hinter der Tür, sei sie noch so klein und unzugänglich, ein bedeutender Teil des großen Ganzen.
Um mehr Stauraum für die Musikabteilung zu schaffen, sollte ein zusätzliches Regal aufgebaut werden. Dazu mussten aber zuerst vier übervolle Regale ausgeräumt werden. Almut und ich waren also die letzte Woche, inklusive heute, damit beschäftigt Dinge von A nach B zu tragen, um dann festzustellen, dass sie vielleicht doch lieber nach C sollten. Gott sei Dank gab es teabreaks plus Scones. Andererseits wäre die Motivation allzu schnell gesunken. (Man fragt sich wohin. Unserer Büros sind ja schon fast im Keller. Hohohoho...)
Und wohin dann mit all den Büchern, CDs und Heftchen? Manch einer ahnt es vermutlich schon. Mein Büro erlebte die Stunde seines Triumphs. (Oder seines Untergangs. Das liegt im Auge des Betrachters.)



Aber nicht nur mein Büro wurde deutlich gemütlicher. Auch in Almuts Büro türmten sich überall Bücher und Akten. Anscheinend gab es auch ein Ordnungsprinzip. Wir werden dann beim Einräumen merken, ob es sich durchgesetzt hat.




Um halb eins hatten wir es dann endlich geschafft: die Regale waren leer! Dann dauerte es auch nur noch knappe zwei Stunden bis die Herren kamen, die alles umbauen und -räumen sollten. Ich kann dazu an dieser Stelle nur sagen, und das ist besonders an die weibliche Leserschaft gerichtet: Es hat sich gelohnt! Ich meine, man schaue sich das mal an:


Schottische Qualitätsarbeit.
Alle Wünsche wurden erfüllt. Denn: Better safe than sorry.
Morgen ist dann endlich der große Tag: Alles findet (hoffentlich) seinen Platz. Nachdem wir heute aber auch noch ein paar kleine Schränke aus einem der Lagerräume entwendet haben, bin ich eigentlich recht optimistisch, dass wir alles unterkriegen. Vielleicht finden wir ja auch noch eine kleine Ecke.

Stillleben mit Aktenordnern.
Leider nicht ganz so barock und 'memento mori' wie ich mir das erhofft hatte.
Morgen versuche ich es noch mal. Mit Weintrauben.

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